05.08.14 Heimaey, Vestmannaeyjar


13°,   Sonne von 4:46 – 22:05,   wir da eigentlich von 8-16:30, es wurde 9-18


Die Insel ist schon da, wir fahren schon an der Einbuchtung vorbei, wo man von außen den Ort sieht. Schnell duschen und hoch. Er dreht grade ein. Drüben auf dem Festland sieht man einen Berg mit Schnee. (Es müsste laut Karte der allseits bekannte Eyjafjallajökull sein, oder der Katla).
Inselchen neben Heimaey und dahinter Island


Wo will er parken? Er fährt immer weiter, fährt auf die engen Felsen zu. Was macht der? Fährt er rein? Die Felsen kommen immer näher, tatsächlich, ER FÄHRT REIN! Passt das?? Wahnsinn!! 
 Hin und her. Ich bin fasziniert. Gut, dass ich die Regenjacke drüber gezogen habe, ich hätte keine Zeit, noch mal runter zu fahren. 





Da laufen wir heute Nachmittag noch hin. Ganz oben und ganz unten.



Das ist eine Einfahrt! Mal rechts, mal links, nahe an die Felsen, die rechts 280 m hoch aufragen. Oben auf den Felsen ist Gras und man sieht Schafe dort grasen. Auf einer Nebeninsel steht ein Haus. Ob das bewohnt ist?
Links eine Markierung, auch eine Boje, damit man nicht zu dicht an die Lava ran fährt, staunen von allen, die oben sind. Das sind ca. 15 Leute, einer mit kurzer Hose, na ja. Ca 10 waren vorne, wo Axel nach dem Duschen hingegangen ist.










Was für eine Einfahrt! Einmalig. Ein ganz besonderer Hafen. Das gibt 1000 Fotos! Sowas gibt's nicht wieder. Und: kein tendern, wie entspannt! (Edit: Es waren 450, weil ja nur ein Foto lieferte)

Dann macht er ganz stolz eine Durchsage: Wir haben soeben einen Weltrekord gefahren, wir sind das größte Cruiseship, das jemals hier reingefahren ist. Später lese ich, dass Schiffe bis 200 m bei besten Bedingungen reinfahren können. Wir haben 205 m. Und offensichtlich allerbeste Bedingungen.  In der kleinen Broschüre für Touristen, die wir am Ausgang bekommen, steht, dass bis 170 m Länge reingefahren werden darf. Ui.!
Zusätzlich bekommen wir die Ausgehzeit bis 18 Uhr verlängert, weil die Veendam ja im Weg stehen wird und zuerst weg muss, bevor er uns wieder "ausfädeln" kann. Klasse!



Wir gehen frühstücken, der Kapitän auch, er hat es sich verdient. Bin mal gespannt, wie wir heute Abend hier raus kommen, oder ob wir stecken bleiben.
Muss mal noch Schnupfen und Husten lösen, die sind nämlich normal vorhanden.
Um 9:30 sind wir fertig, mit dem Gefühl von viiiiel Zeit. Ich will hoch laufen, um runter zu gucken. Gibt's hier Taxen? Vier Busse haben sie, die stehen draußen für die Ausflüge um die Insel. Weit kommt man ja nicht.





Die Veendam schiebt sich rückwärts um die Ecke.
Am Hafen ist ein Internet Café. Dort reservieren wir uns Bustickets für eine Rundfahrt von gut 2 Std. für 13:30 Uhr. Kostet ca. 40 €, bei HAL kostet es 90 $ p.P.

Dann mal los. An der nächsten Ecke ist die Tourist Info mit Shop, dort sitzt schon Besatzung. Segways gäbe es zu mieten, die haben noch zu, halbe Std. für 3500 isk, ganze für 5000. Ohne Gewähr.
Wir gehen nach links, auf die Lava. 14 m unter uns waren/sind Häuser. Boah!






Weiter hoch durch den Ort, Grundschule, Rathaus, wo grade ein Tourbus hält, luth. Kirche, die 240 Jahre alt ist und wo jemand Orgel übt, Denkmal für Fischer, noch etwas höher zur Highschool, das gelbe Gebäude, schöne Aussicht, schöne Fotos, hinten wieder runter, an der Wasserversorgung vorbei, bei der Post die letzten 3 Postkarten geschrieben und eingeworfen, im Supermarkt Wasser und Taschentücher gekauft, am Aquarium vorbei (das sehr gut sein soll),...


Rathaus





Aquarium

...Richtung Schiff auf der Suche nach Klo, dann gehen wir doch einfach rein und essen was. Der Platz ist inzwischen gut gefüllt von Leuten von der Veendam. 



Nach dem Essen gehen wir gleich wieder raus. In der Info/Café bezahlen wir die inzwischen ausgebuchte Tour, ca. um 13:15. Es kostet 9800 isk, unter 70,- für uns beide. Sie sagen nix dazu, nur, dass der Bus auf den Platz kommt. Kurz ins Internet, dann raus und warten... Und warten... Um13:45 frage ich mal drin nach, short delay, take a coffee and wait here, jetzt wollen sie an ihrer Verspätung auch noch verdienen! Wann? Around 2 soll er da sein. Draußen finden wir noch ein paar Gleichgesinnte, ein Paar muss um 4 am "Flughafen" sein, man hat ihnen aber versprochen, dass es reicht.

Um 14:15 kommt ein Bus und eine Menge Menschen stehen herum und wollen rein. Man ruft, dass 4 Busse kommen würden und sagt uns, dass wir mit diesen Tickets hier falsch sind, das sind Touren mit Aufklebern von HAL. Also wieder zurücktreten und warten. Als ein kleinerer Bus kommt, einer für 30 Personen, fragen wir die Fahrerin, sie weiß es selbst noch nicht, fragt nach, wir behalten sie im Auge, sie meint, ihr Bus wäre wohl für uns, reißt uns die Karte ab und wir steigen ein. Dann fährt sie aber rückwärts raus, wir helfen beim Ausparken, und einmal um das Gebäude herum. Dort stehen die anderen, aber wir haben die vorderen Plätze mit Aussicht :-).
Um halb 3 geht es los, eine Stunde später. Diese Zeit hätten wir nutzen können, um zu der kleinen von Norwegen geschenkten Kirche zu gehen. Bin am grummeln. Wie gut, dass wir am längsten von allen Zeit haben.
Ein Bus ist ausgefallen, deshalb ist der Engpass, und das mit so vielen Leuten auf der Insel. 

Jetzt bekommen wir eine Stunde lang Infos, gute Infos. Zuerst fahren wir an den Sportplätzen vorbei in ein Tal, wo am Wochenende ein Woodstock stattfand, jährliches Musikfestival, zu 5300 Einwohnern kommen an diesem Wochenende 15000 Gäste dazu. Jeder vermietet sein Haus, viele zelten, man darf auf dem Golfplatz zelten! 


Es gibt 2 Ampeln, die eine ist immer rot; 50% der Leute arbeiten in Fischerei, es gibt 5 Fiskefabriken, grade sind die Makrelen dran; der Rest arbeitet im Service.
874 kam der erste settler from norway.
Es gibt 60 Pferde und 600 Schafe, von denen der Busfahrerin auch ein paar gehören. 15 Inseln. 

Wir fahren Richtung spitzem Ende, da sieht man auch Surtsey. 
 
rechts hinten ist Surtsey
Am unteren, windigsten Ende wohnen Puffins, aber heute waren sie bisher nicht da. Wir steigen nicht oben aus, wo grade eine Tour hält, sondern drehen und halten eins tiefer in der Kurve. Nach ein paar Metern über eine Schafwiese ist dort ein Häuschen, wo man Puffins beobachten könnte, wenn sie da wären. Wieder sind einige Leute enttäuscht, weil keine da sind. Axel zeigt wieder seine Puffins von Shetland, oh, cute!, dann fahren wir weiter als der große Bus von oben hier auch anhält.
Es gab mal einen 42 Jahre alten Puffin, der in Norwegen gefunden wurde. Der Leuchtturmwärter von hier hat ganz viele Vögel markiert.



1627 kamen nachts 300 Algerier in drei Booten, ermordeten 56, nahmen von den 400 Einwohnern 242 als Sklaven mit. Nur 30 kamen einige Jahre später zurück. 

Vor 23 Jahren war ein mächtiger Sturm, mit höchsten Wellen über das schmale Stück, am nächsten Tag konnten sie tote Fische auf der Straße aufsammeln.


Wir sitzen in einem 30 Jahre alten Bus mit geklebten Scheiben, der ganz sicher in Mannheim gebaut wurde. Bitte nicht mit dem Fahrer sprechen. Tun wir aber. 



Sie zeigt uns, wo sie am Flugplatz ihre Schafe stehen hat, uns später auf dem Rückweg noch ihr Haus mit schöner Aussicht. 

1973, Januar. Jemand wurde nachts um 2 wach, sah ein Feuer hinter dem Wohnzimmerfenster. Innerhalb von 5 (fünf!) Std waren alle 5000 Bewohner evakuiert,  alle Fischerboote waren im Hafen, deshalb ging das so schnell. Klasse, man wird aus dem Tiefschlaf aus dem Bett geholt, nimm alles wichtige mit (wo man doch eigentlich nicht denken kann, im Tiefschlaf!) und weg auf ungewisse Zeit.
Ein wichtiges Messgerät war kaputt, deshalb gab es keine Vorwarnung. Wobei die auch nur 15 Min sein könnte, wurde uns auf Island erzählt.

Drüben halten wir nicht an dem Punkt, wo wir die anderen Busse und die Leute stehen gesehen haben, sie fährt einfach vorbei. Es nieselt grade mal, eine Wolke lang. 5 Min Stop an einer Pumpe, mit der sie die Lava besprüht haben, um sie zu stoppen.

Das Museum würde ich mir gerne ansehen, ist aber zu weit oben, um noch mal hin zu laufen.
Unter der Lava sind 300 Häuser, und 40 unter der Asche.
Das Frischwasser kommt unterirdisch vom Festland, hier gibt's keins!

Und plötzlich sind wir schon wieder unten, sie bekam dauernd Anrufe, ein paar Leute sollen auf die Bootstour. Das Boot hatte schon abgelegt, kam noch mal zurück. Einige Leute,  genauer 7, waren etwas unzufrieden, denn wir haben über zwei Std. gebucht und es waren grade 75 min. Sie sorgt erst mal dafür, dass die Leute zum Flugplatz kommen, dann bietet sie uns an, uns zum Krater hoch zu fahren, damit wir runter laufen können. Bei uns sind 3 Deutsche und 2 gehbehinderte Spanier. Es ändert sich dann dahin, dass sie uns bis zum unteren Rand des Kraters fährt, dort ist ein Kreuz, und sagt, sie wartet in einer halben Stunde auf der anderen Seite auf dem Parkplatz. 

 Und plötzlich tu ich was, was ich nie wollte: ich muss auf den Krater klettern. Wo ich doch sonst lieber nur geradeaus laufe und nie bergauf! Also los! Das Rudel  aus 5 Deutschen bewegt sich bergauf. Es ist anstrengend. Lose Steine, wie in Sand.




 Nach dem ersten Stück, das mir schon reichen würde,  gucken wir von unten in den Krater. Es geht aber weiter. Wunderschöne Aussichten nach unten! Es geht immer weiter! Es geht tatsächlich bis ganz hoch, wo man von weitem die Leute sehen konnte! Uff! Herzkasper darf man hier keinen kriegen, die Rettungskräfte müssten sportlich sein...
Dann sind wir oben, wo es rechts und links fast senkrecht runter geht, ein Meter breit zum Laufen. AUSSICHT! Bombastisch, der Wahnsinn!


Island dort drüben


Schnell ganz außer Puste 100 Fotos schießen (manche verwackelt) und einmal rund filmen, dann müssen wir mal den Weg nach unten suchen. Der ist noch steiler! Das rutscht, wie wenn man im Schnee oder Sand abwärts geht. Ich hänge an meinem Mann, der immer meint: nicht so schnell! Kann doch nix dafür, es rutscht von alleine! Die anderen drei sind gut voraus. Die Knie schaffen es prima, nach 35 min sind wir wieder am Bus. Boah, das macht man nur einmal... Also: ich. Die anderen von der Veendam waren schon zum 2. Mal oben.

Sie bringt uns zurück runter, kriegt noch mal einen Tausender extra und ein großes Lob, dass sie aus ungünstiger Situation für uns was ganz Besonderes gemacht hat, plus meine übrigen Münzen für die Enkelkinder. Es war ja heute unser letzter Halt in Island.
Dann gehen wir rüber zur Stabkirche, da sind nicht mehr viele Leute, nur ein Angler und ein paar Schiffegucker, wir gehen bis ganz vorne und machen schöne Fotos von der Veendam auf ihrem besonderen Parkplatz und dem Ausflugsboot vor der Höhle. Dort ist grade ein Saxophonspieler dabei, Amazing Grace zu spielen, weil es so schön schallt.

unser Schiffchen
Veendam


Zurück noch mal zum Café, ich wollte gerne Bruno ein Kraterbild schicken, aber sie hatten grade zugemacht, und das Internet war ausgeschaltet. Mist, zu spät.
Dann heim ins Schiff und duschen, ich war immer noch nass von der sportlichen Aktivität. Der rote Kopf blieb auch noch beim Abendessen erhalten.

Wenn ich morgens nicht oben gewesen wäre, hätte ich jetzt draußen sein müssen. Aber so hatten wir Hunger und waren während dem Ausparkmanöver beim Essen. Wir wurden von einem Schlepper rückwärts in Kurven wieder rausgezogen. Beim Hauptgang drehte er draußen rum, vor dem Dessert musste ich mal raus und von der Insel Abschiedsfotos machen. Da wir zu früh waren, saßen wir an einem 5er Tisch.


Am 10. Tag noch was neues zu entdecken auf so einem kleinen Schiff - wir guckten zum ersten Mal ins Wajang Theater rein, wo Kochvorführungen und Kino stattfinden. Bei den Shops im Schiff verkauften sie russische Souvenirs.
Show ließen wir ausfallen, Comedy verstehen wir sowieso nicht. Das Crows Nest war eine gute Alternative, denn ich wollte gerne noch nach links nach Island gucken.
Mit diesem Wunsch waren wir zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Da war ein Wasserfall und weit rechts davon ein großer Gletscher. Ich denke, es ist der Skogafoss, ein 60 m hoher schöner Wasserfall und der Gletscher vom Katla. Jedenfalls war es wunderschön. Zum Bier und Margarita fehlte nur noch ein Wal, aber der kam heute auch nicht vorbei.

Um 8:30 fuhren wir in eine Regenwolke, dann war Feierabend. Die Uhr wird auch eine Stunde vorgestellt, das passt zum früh ins Bett gehen. Ab 9 war mal wieder zu spüren, dass wir Schiff fahren.
Nachts war es tatsächlich wieder richtig dunkel.

Heute haben sie hinten auf der Promenade das Geländer gestrichen, und auf Deck 12 war vorne morgens auch was gesperrt, Tür abgeschossen.

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