27.07.14 Sonntag, Ijmuiden


Schlecht geschlafen, gut gefrühstückt, alles da, Marmelade gekauft.
Um 9 Uhr die Tussi programmiert, los. Zuerst schickt sie uns im Kreis, dann geht es auf der A 2 Richtung Amsterdam, um Eindhoven herum usw. Dafür, dass Holland ja klein ist und wenig Platz hat, haben sie richtig schöne große Autobahnkreuze und -abfahrten. Und es ist Sonntag Morgen und relativ dünner Verkehr.

Holland: Schafe, Kühe, Pferde, Bäume, Wasser, viele Brücken, breite Autobahnen..... Benzin kostet hier 1,80! Diesel 1,48.

Vor 11:30 waren wir am Ziel, die Koffer abgegeben, Parkplatz gesucht. Tipp von einem Kofferjungen, im Wohngebiet zu parken war uns dann doch zu weit weg. Also Richtung Strand und Holiday Inn Hotel gefahren und direkt davor geparkt. Für 8 € am Tag. Klasse Tipp von Udo! Man muss nur über den Deich rüber. Ein dazugehörender Tipp gibts am Ende bei der Abfahrt...
Blick vom Deich zum Auto
Blick vom selben Standpunkt zum Terminal
nettes Schiffchen

Wir sind zuerst noch nach vorne gegangen, haben die Boote und die Häuschen am Strand angeguckt, dann meldete sich der Hunger und wir sind zum Schiff. Um 12 Uhr war es im Terminal voll. Es gibt ca. 150 Sitzplätze. Wir bekamen die Nummer 13 als die Nr. 9 aufgerufen wurde.
Wieso haben wir 2 Zettel mit verschiedenen Zeiten für die Rettungsübung? Richtig ist 16:15, aber wir sollten doch um 16 Uhr fahren?
Eigentlich ist im Terminal free wifi, draußen sitzt Besatzung und ist im Internet, aber wir kamen nicht rein. Wollte gerne ein schiffsfoto in fb setzen. Auch mit meinen freien 10 MB von Base kann ich nichts anfangen, denn er schreibt keine Adresse in die Zeile, wo bei Axel eine drinsteht. Blöde Firma, letztens habe ich schon im Base Shop total falsche Auskünfte bekommen, sie wussten nichts von dem Roaming Angebot, obwohl es auf der Homepage beworben wird. Wozu gibt es diese Shops, wenn die Mitarbeiter keine Ahnung haben? Also, ich habe alles eingeschaltet und aktiviert, trotzdem geht's nicht. Etwas neidisch beobachte ich eine Asiatin, die sich am Handy mit jemand unterhält und von sich und ihrem Sohn Bilder zeigt, Skype vermutlich.

Nach 50 min werden wir aufgerufen, weitere 10 min für Schalter, dann Foto, Sicherheit, Passkontrolle, Bus. Zwei Busse transportieren die Paxe die 100 m zum Schiff. Ich entdecke auf dem Kärtchen, dass wir für die 2. Essenszeit um 20 Uhr eingeteilt sind, obwohl wir seit der Buchung schon mytime haben. Mensch, Schlafmützen! Oder Absicht, weil alle früh wollen?
Also zuerst suchen, wo das geändert werden kann. Problemlos, Axel bekommt einen Sticker, ich nicht. Dann zur Kabine 421. Peter, die ist nicht besonders groß, sondern normal. Die Behindertenkabinen sind davor.


Der Kleiderschrank mit Tür

Bad mit Badewanne. Absaugung hervorragend!

Warm hier! Dejavu... Das Gegenteil von der Glory. Wir stellen auf ganz kalt und gehen mal essen.
Die Koffer sind schon alle da.
Auf dem Tisch steht das Metall-Obstkörbchen einer mir bekannten Firma. Ey, ich habe Urlaub! Das klebt fürchterlich, ich spüle es erst mal, dann kann man es anfassen, ohne dran hängen zu bleiben. Man kann sich bestellen, was man gerne hätte, wir ordern mal Birne und Banane, die am nächsten Morgen drin sind.
Wie immer bei HAL ist in den ersten 48 Std. im Lido mit Bedienung. Endlich gibts mal wieder einen Berg Salat. Und natürlich Lachs, da kann ich nicht anders. Der Kaffee ist nur zum Abgewöhnen, schmeckt wie löslicher. Eine Eis-Ecke gibt es. Mal später testen.
Wir sitzen ganz hinten in dem Teil, der abends das Canaletto ist. Alle sind extrem freundlich. Besteck: ordentlich ;-) (die Arbeit verfolgt mich), Porzellanteller im Buffet und Stoffservietten.

Zurück in Kabine: die Boys heißen Jajang und Heru. Es ist immer noch tropisch warm, es kommt nichts Kaltes aus dem Gebläse. Koffer auspacken, ich finde Haare in verschiedenen Schubladen. Tagesprogramm ist in holländisch, das gehe ich mal umtauschen, deutsch haben sie nicht, ist auch nicht so empfehlenswert.
Klima wird demnächst kontrolliert. Nach Axels Schläfchen kommt jemand von der Rezeption und misst. 27° am Auslass, 29° am Bett, er wird jemand von der maintenance schicken.
In der Zeit war ich unterwegs und habe das Schiff erkundet. Schönes Schiffchen!!! Man kann hinten raus, auch vorne von der Promenade 2 Stock nach oben, ganz oben bis ganz vorne und ganz hinten, was will man mehr?!
Um 16:15 findet die Rettungsübung ohne Westen statt. Jede Kabine wird aufgerufen und abgehakt. Es wird sehr ernst genommen. Dann gibt es die Info vom Kapitän, dass wir erst um 21 Uhr fahren, weil an der Schraube was repariert wird, die Techniker sind heute Morgen an Bord gekommen und müssen das fertig machen.

Alle Durchsagen sind in englisch und holländisch. Ca. 300 Holländer. 33 Deutsche. Wir haben 2 Schweizer und 2 Luxemburger kennen gelernt, die können auch deutsch.
Während der Übung wurde der Sensor der Klimaanlage getauscht, jetzt wird es kühler.
Am hinteren Pool soll eine sail away Party stattfinden. Kein Vergleich zu anderen Schiffen. Wenig besucht, viele alte Leute. Wir sind nochmal runter vom Schiff und haben es von außen fotografiert, die Sonne stand aber dahinter, nicht ganz so günstig. Wobei wir beim Publikum wären. Im Terminal waren drei Kinder, aber mehr habe ich noch nicht bemerkt. Altersdurchschnitt ist wie erwartet hoch, wir senken ihn!!



unsere Kabine = die ersten beiden Bullaugen nach den Fenstern
Dann gehen wir mal essen. Reservieren kann man das hiesige mytime nur für 17:15, 17:30 und ab 19:45 wieder. Dazwischen ist walk in. Als wir kurz nach 6 hin kamen, gab es keinen 2er Tisch, er bot uns einen 4er an. Es kamen noch 2 nette Amerikaner dazu, aus Miami, viel-cruiser, es war ein nettes Abendessen. Ihre schlimmste KF war Russian River :-) Kann ich mir vorstellen, sie wohnen hier in einer Suite, und dort hatten sie eine Minikabine. Am Ende kamen 2 neue Amerikaner an den Nebentisch, sie fing sofort an, was von Hitler zu erzählen, als sie merkte, dass wir Deutsche sind, und hat später demonstrativ weg geguckt, als sie uns begegnet sind. And no pepper, in any case.... Fürchterlich, sowas ist uns noch auf keinem Schiff begegnet.

Wir durften dann raus, nach 2 Std. Essen. Was übrigens klasse lecker war, ganz toll abgeschmeckt. Ich hatte langweilig: Lachs. Der war nicht langweilig, sondern ein bisschen scharf, Richtung chinesisch. Der Apfelstrudel hinterher hatte so einen harten Boden, dass man ein Messer brauchte und trotzdem noch schwer arbeiten musste, um ihn durchzukriegen. Das ist keine Beschwerde, sondern nur eine Feststellung.
Diese Herren in der roten Livree gibt es hier immer noch. Die Bedienung in der Ocean Bar, die in der mitte, wo die Tanzfläche ist, hat so einen engen Rock an, dass sie fast nicht laufen kann. Aber chic sieht es aus, in dunkelrot.

Um 21:15 war Abfahrt, zwei Schlepper haben sich schon einige Zeit vorher bei uns aufgehalten. Der Losmacher war der am meisten beobachtete Mensch in diesem Moment. Die Schlepper zogen uns langsam raus, und man konnte sehen, dass es gleich einen tollen Sonnenuntergang geben wird.


21:37 laut Aushang, Sonne kam unter den Wolken heraus, geilste Farben, ... und mein Akku ganz leer. Finito. Als wir durchgepustet grade drinnen waren, kam das Lotsenboot. Wieder raus. Ich stand grade über der Leiter. Zwei Leute kamen mit Sicherungsleine, er fuhr lange Minuten mit Kontakt, es quietschte manchmal, dann kletterte der Lotse endlich runter. Und mein Akku war immer noch leer.

In der Zeit war die sonne lila im Meer versunken. Für was zu trinken ließen wir uns an der Tanzfläche nieder. Nach einer Pause kam die vierköpfige Band und spielte. Manches war nicht tanzbar, Samba (können sie!) war zu schnell, ein Walzer auch. Mit einem Wein im Kopf geht nicht mehr so viel. Bei einem Lied schaffte der Schlagzeuger mitten drin eine Taktänderung, na ja, wir sind halt sehr verwöhnt, was Takt und Schlagzeuger angeht. Wir brauchen nicht zu befürchten, dass die Tanzfläche mal zu voll wird, bei dem Altersdurchschnitt ist das unwahrscheinlich. Wir senken den Durchschnitt.
Heute Nacht kriegen wir eine Stunde geschenkt.

Schiffsdaten: 204 m lang, 29 m  breit, 7,25 m Tiefgang, Baujahr 1988, renoviert 2010, gepinselt wird dauernd, wie überall,
396 Kabinen, 837 Passagiere, 443 Leute Besatzung. Ungefähr...
Am Anfang hieß es "Royal Viking Sun", dann wurde es zur Seabourne Sun, und seit 2002 als Prinsendam unterwegs.

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