03.08.14 Golden Circle, Reykjavik


10°C    Sonne von 4:40 – 22:24, ankommen 8 Uhr, wir bleiben über Nacht

Um 7 Uhr bin ich aus dem Bett gehüpft. Halsschmerzen? Werden nachher bearbeitet!
Reykjavik ist rechts in Sicht. Also mal einpacken und raus, ich muss doch Fotos von der Brilliance machen. 


Wir werden auch von dort drüben fotografiert; hätte ich doch meine lila Jacke angezogen!

Copyright: Marco
Sind wir nicht ausgesprochen hübsch?? :-)    Copyright: Marco

Auch hier, Azamara Journey. Sie fuhr von Akureyri direkt hierher und war gestern schon da.
Es sind noch nicht viele auf, ziemlich leer um die frühe Zeit. Trotz Weste ist es etwas frisch. Ich fotografiere, auch das Schiff stückweise, damit man eventuell später Leute sehen kann, auch zweimal winken, was aber hinterher betrachtet völlig unsinnig war, weil ich auf der Promenade war und die lila Leuchtjacke nicht anhatte. Dann schnell wieder ins Warme. Während wir uns fertig machen, drehen wir hinter Brilliance und Azamara Journey und werden vom Schlepper an den zurückliegenden Kai bugsiert. Hier bleiben wir, heute Nacht wird nix schaukeln.

Nach dem Frühstück werden wir draußen erwartet, wir sollen bis 45 Min. nach dem Anlegen vor dem Eingang sein.
Dort erwartet uns ein Taxi mit zwei Leuten von der Journey drin. Die war schon gestern hier und fährt heute Nachmittag wieder, d.h. wir haben nicht unbegrenzt Zeit.
Kurz vor Ende der „45 Min. nach Ankunft“ kommen noch zwei Australier von unserem Schiff, die auch schon in Akureyri mit uns auf Ausflug waren, und wir fahren los. Kommentarlos. Am Steuer sitzt ein Opa. Aber der heizt aus Reykjavik raus wie ein Rennfahrer.
Weil er gar nichts sagte, dachte ich erst, er bringt uns nur woanders hin, wo wir in einen größeren Bus zu einer Gruppe einsteigen. Aber er fährt raus und laut meinem Marco Polo Reiseführer auf den Golden Circle, wie wir gebucht haben.
Weite Landschaft! Es hat was von Alaska. 

Am größten See Islands machen wir einen Fotostop, um die Aussicht zu genießen und ihn und die aufgebauten Steinmännchen zu fotografieren.
Als wir in touristisch bevölkertes Gebiet kommen, sagt er, dass hier Thingvellir ist und wir können uns umsehen. Wir fragen, wie lange wir hier Zeit haben, damit man weiß, wie weit man laufen kann, er gibt zur Antwort: As long as you want. Äh, wir sind drei Paare. Jeder hat andere Vorstellungen, die Frau von Azamara ist gehbehindert und kommt nicht weit. Die braucht nicht lang, aber uns muss man bremsen. Also beschließen wir sechs Ahnungslosen einfach mal 30 Minuten, ohne zu wissen, wie weit man kommt. Wir sehen Busse und viele Leute, die auf einer Plattform stehen und gucken.
Dort hören wir deutsch! Da kann man sich ja mal daneben stellen, sieht ja keiner, dass ich zuhöre :-). Es  sind ca. 2 Reisegruppen von der Azores. Die liegt in Reykjavik aber ganz woanders, gesehen haben wir sie nie.
Da ich weiß, dass jemand aus einem Forum dabei ist, die schon einen Kommentar gepostet hatte, frage ich jemanden. Das Essen wäre grottenschlecht. Und wir schlemmen täglich. Die Welt ist ungerecht!
Am liebsten hätte ich ganz laut gerufen: Heißt hier jemand Ingrid??? Aber dafür bin ich noch nicht abgebrüht genug, ich hab mich nicht getraut.
Hier könnte man länger bleiben und herumlaufen. 




Wir sind ein Stück zwischen den Felsen und den Kontinenten runter gelaufen, haben viele Fels- und andere Fotos gemacht, dann mussten wir wieder hoch. Dort ist auch ein Souvenirshop, wo es wieder mal ein paar Postkarten gab. Briefmarken habe ich ja noch. (Diesmal war ich gut organisiert ;-).
Als nächstes fahren wir runter zu den Häuschen und der Kirche. Wir bekommen von ihm jeder eine kleine isländische Münze, die soll man da in den Bach werfen und sich was wünschen. Wenn ich jetzt noch wüsste, was das war!?
Wir geben uns 20 Minuten. Keine Toilette hier unten. (Oben hatte ich es gecancelt, weil die 30 Min schon um waren.)



Weiter geht es durch viel Landschaft zum Geysir. Grünbraune Weite!  Die Ebene, die wir durchfahren, heißt Lyngdalsheidi. Die Heidi und die Berge links sind wieder wie Alaska. Manchmal dampft es einfach aus der Wiese!
Wir haben bewölkt, aber manchmal gewinnt auch die Sonne.
Am Geysir ist ja mords viel los. Da es inzwischen auf Mittag zu geht, fragen wir den Fahrer, ob man am Gullfoss (nächstes Ziel) auch essen könnte. Er verneint, also geben wir uns hier eine Stunde Zeit. Ein riesiger Souvenirshop ist hier auch dabei, im Vorbeigehen kann ich nur höhere Preise erkennen als wir bisher anderswo gesehen haben. Wir hatten hinterher keine Minuten mehr übrig, um einzukaufen. :-)
Aber zuerst gehen wir rein und bleiben vorne an den Blubberlöchern hängen. Bisher haben wir noch keine hochschießende Fontäne gesehen, nur von weitem. Lange passiert eher nichts. Da hinten, wo die meisten Leute stehen, ist wohl der große, der Strokkur. 
 
 Der erste Ausbruch ist eher nur ein Blubb, 1-2 Meter hoch. Aha. Nach 5 Minuten spuckt er wieder, das war jetzt wohl die normale Höhe, begleitet vom Schrei einer Frau, die wohl sehr überrascht darüber war. 
Und dann folgt gleich nach 2 Minuten eine toll hohe Fontäne! Also, der Typ ist nicht pünktlich, aber er arbeitet zuverlässig innerhalb von ca. 5 Minuten.
Wir genießen einige Ausbrüche von verschiedenen Seiten, aber weit genug weg, um nicht nass zu werden. Manche klettern ganz hoch auf den Berg. Ich finde die Aussicht hier unten schon toll. 


In der Cafeteria essen wir ein paar Pommes mit Fisch, nebenbei sind wieder 3 Postkarten fällig dann ist unsere Stunde vorbei.

Bis zum Gulfoss ist es nur ein kleines Stück. Diesmal weist der Fahrer uns auf den Gletscher hin, den man  auf dem oberen Parkplatz links sieht, ist ja wirklich gigantisch. Der Langjökull.

Wieder keine Zeitangabe. Wir wissen ja gar nicht, wie lange es dauert. Aussage: Bis zum Wasserfall gehen und wieder zurück, er wartet mit dem Taxi unten, das Azamara-Paar fährt mit ihm runter.
OK. Wir reihen uns in die Menschenmenge ein und laufen hinterher. Dann haben wir wunderschöne Aussicht auf den Wasserfall – wenn man denn vor lauter Leuten was sehen könnte. Mit etwas Geduld findet man auch einen vorderen Platz, ich fotografiere einfach auf einer Brücke in der Hocke, da sind keine Köpfe davor.


Wir gehen zurück und die Treppe hinunter. Ich wusste gar nicht, dass es in Island überhaupt so viele Menschen gibt. Die laufen alle heute hier herum...
Wenn man schon mal da ist, dann muss man auch ganz hingehen. Hat er ja gesagt. Das Taxi steht schon da, beeinflusst uns aber nicht. Wir folgen der Herde. Meistens habe ich eine Frau mit Schild Nr. 2 von MSC vor mir, aber ohne Gruppe hinter sich. Die Gruppe hat wohl grade Auslauf.
Der Gulfoss: zwei Stockwerke, 11 und 21 Meter tief fällt es runter. Es ist schön dort. Man schafft es manchmal sogar, ohne oder fast ohne Menschen zu fotografieren.



Als wir auf dem Rückweg sind, sehen wir unsere Australier erst nach hinten laufen, also haben wir jetzt keinen Druck und bummeln langsamer herum.
Vorne noch ein paar letzte Fotos, und als die Aussies kommen, steigen wir wieder ein.
Um 13:10 geht es auf den Rückweg.
Einen weiteren Halt legt er ein bei einem Wasserfall, wo kein Bus hält, Faxi Wasserfall. Der Fahrer muss eine rauchen und danach Asthmaspray sprühen. Wenn nötig, gäbe es hier eine Toilette. Auf jeden Fall ist es ein schöner Wasserfall mit einer Fischtreppe an der Seite, und wunderschön klares Wetter.


Jetzt fahren wir länger zurück. Unterwegs gibt es mal Pferde zum Leihen, wir fahren auch mal kurz irgendwo rein, wo ein Krater ist, auf den man mit Eintritt rauf dürfte, um hineinzugucken, 55 m tief. Von den Vorderen will keiner so richtig, also fahren wir weiter. Und das viel zu dicht hinter anderen Autos und dabei noch trinken...  wir sitzen ganz hinten und kriegen nicht alles mit...
Die letzte halbe Stunde hatte ich jedenfalls keine Lust mehr auf seinen Fahrstil. Im Kreisverkehr hat er einen Bus rechts überholt.
An Skalholt fährt er vorbei und erwähnt es mit keinem Wort. Da steht in meinem Reiseführer was wichtiges dazu drin. Es war von 1056-1756, also ganze 700 Jahre Bischofssitz und kulturelles Zentrum von Island; das müsste man eigentlich erwähnen. Ist hiermit geschehen.
Wahnsinns-Aussichten auf dem Rückweg, Dampf aus der Erde, keine Erklärungen. Mir gefällt die weite Landschaft. 

In Reykjavik scheints zu regnen, aber es sieht nur so aus. Um 14:50 erreichten wir den Rand der Stadt. Zuerst gehts noch zum Perlan, mal kurz runter zur Toilette, grade in diesem Moment wurde der Geysir im Gebäude angeschaltet, richtige Zeit!, dann hochfahren und eine Runde runter gucken. 

Der Rest der Mitfahrer ist schon wieder unten, also gehen wir auch wieder, hier oben zieht’s sowieso.


 Er ist noch kreuz und quer durch die Stadt gefahren bzw. gestaut, manche Punkte erkennen wir dann morgen wieder, und hat uns kurz vor 4 am Schiff abgeladen. Die Azamara-Leute hat er erst hinterher weggefahren; sie mussten noch bezahlen. Trinkgeld bekam er keins. Wenn er ausgestiegen wäre, dann vielleicht, weil er es sicher nötig hat, aber wir vier waren unzufrieden.
Ein seltsamer Ausflug, die Australierin (leider Name vergessen) redete von Bewertung bei Tripadvisor, irgendwas müssen wir jedenfalls hinterher tun.

Im Schiff ist nix los. Um 5:30 gibt es am Pool ein Buffet. Ob da viele da sind?
Aus der Kabine beobachte ich, wie die Journey ausparkt, während Axel sein Schläfchen hält.

Mal eine Zwischenabrechnung am Guest Service geholt, stimmt alles.
Um halb 7 gehen wir essen, heute mit Blick auf rote Fässer, blaue Container, schwarze Rohre  ;), danach will ich noch mal raus, das einzige Mal, wo das möglich ist. Wenn es nicht noch regnet.
Es klappt, kühler Wind, aber trocken. Wir laufen einmal um den Block, an der Brilliance vorbei und besuchen den tollen Shop dort. Hier finde ich die günstigste Kaffeetasse in ganz Island, mit nordischen Fahnen drauf, für nur 600 Kr., sonst beginnen die hässlichsten bei 1300. Ist sogar spülmaschinenfest. 

Vermutlich eine seltene Aufnahme in Reykjavik von dieser Seite :-).
Eine Show haben sie heute nicht im Programm, nur Kino. Es wären vermutlich auch nicht viele da.

Dann gibt’s für uns in Crows Nest noch einen Happy Hour-Cocktail mit Blick auf die Brilliance. Ob es morgen klappt mit einem Treffen?

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